BLACK ENERGY
07.04–22.05.2016Kunsthalle Bozen
«Das in die Landschaft gerissene Loch wurde mit Grundwasser befüllt und ist leicht bräunlich aufgrund der Braunkohle und Eisenanteile.»
«…Der Versuch der Schaffung einer Freizeitlandschaft zerbricht an den zu tiefen Furchen in der postindustriellen Landschaft und den vernarbten Biografien ihrer Bewohner. Die Belohnung in der Vollrichtung von Schwerstarbeit bestand in der Arbeitslosigkeit. Am Rande des bereits geschlossenen Tagebaus Klettwitz-Nord in Südbrandenburg stehen noch die Holzruinen eines «Feel» - Elektronikfestivals mit seiner improvisierten Eventarchitektur und den rudimentären Spuren einer temporären Besiedlung durch Städter aus der näheren Entfernung. Gleich im Anschluss erstreckt sich eine Solarplantage mit ihren immer im gleichen Winkel angeordneten Solarpaneelen. Das in die Landschaft gerissene Loch wurde mit Grundwasser befüllt und ist leicht bräunlich aufgrund der Braunkohle und Eisenanteile. Betrachtet man das künstliche Gewässer aus bestimmten Winkeln, könnten man sich der Vorstellung hingeben, dass es sich um einen Meerausschnitt handelt, oder einen See in der Wüste. Windsurfer bereiten ihren Ausritt vor und am gegenüberliegenden Ufer erstreckt sich eine Windradansammlung als wollte man verschiedene Wege der Stromgewinnung illustrieren und neben der Kohleverbrennung die innovativen Wege der Solar und Windkraft präsentieren. Die aufbrummenden Quads die von Ihren Fahrern in den restlichen Dünen wiederholende Wege vollziehen, spielen den Soundtrack einer apokalyptischen Fantasie bei der sich der der Mensch nur noch an dem vom Ihm erschaffenen sichtbar wird, selber aber bereits verschwunden ist. Welche Energie gefördert wird und welche Bodenschätze extrahiert werden, sind landschaftsformende Parameter, deren ästhetischer Wert nur selten greifbar wird…»
Ein Projekt von Vincent Grunwald und The Wa
In collaboration with
VERNISSAGE07.04.2016, 19hKunsthalle Bozen